Solide Qualität aus deutschen Landen! Auf „Direkt Neben Dir“ setzen Tefla & Jaleel nicht unbedingt auf tiefe Inhalte, um es mal vorsichtig auszudrücken. Aber was die beiden Chemnitzer da zum Besten geben, macht einfach Spaß, wenn man in der richtigen Stimmung ist.
Partymusik über Frauen und Autos gehört zur Hip-Hop Kultur, nicht jeder Rap muss einen intellektuell weiterbringen. Das wär‘ hier auch zuviel erwartet! Einfach Spaß machen, die Stimmung heben, das ist schon viel, wenn man sich anhören muss, was so viele Möchtegerns so fabrizieren. Ein wenig tiefer geht es allerdinds schon manchmal. „Wir hätten soviel machen können“ und „Pardon“ zeigen eine andere Seite von Tefla & Jaleel. Auf die üblichen Begriffe wie „chillen“, „dope beats“ und „bouncen“ könnte ich prima verzichten, das kann ich nicht ernst nehmen.
Abgesehen davon ist der Sound von Tefla & Jaleel mitreißend, er hat eine Menge Druck und Schwung. Sicher ist es cool, einen guten US-Act wie Royce Da 5’9″ als Gast zu haben, doch hier ist es überflüssig weil unpassend. Die amerikanischen Raps wirken auf diesem Album wie ein Fremdkörper. Samir dagegen ist beim Song „Geh Junge“ eine ausgezeichnete Wahl gewesen, er bietet mit seiner hellen, klaren Stimme einen erfrischenden Kontrast. Bei „Gansta“ zusammen mit Tragedy Khadafi kommt der Sprachmix schon weitaus überzeugender rüber, das passt schon.
„Direkt Neben Dir“ zeigt einmal mehr, dass sich deutscher Hip-Hop produktionstechnisch mit den Scheiben von der anderen Seite des großen Teichs inzwischen selbstbewusst messen kann.
Künstler: Tefla & Jaleel | Album: Direkt Neben Dir | Label: Phatline Records | VÖ: 14. Oktober 2002
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