Den Sound der Big Brovaz aus Großbritannien auf ihrem Debütalbum „Nu Flow“ haben viele mit dem von OutKast verglichen, und ja, nicht nur vom Sound erinnern sie an die US-Stars. Was den Stil angeht, stimmt das auch, nur klingt es etwas anspruchsvoller, was da aus London an Hip-Hop und R&B von diesen sechs Künstlern kommt.
Eine Menge verschiedener musikalischer Einflüsse – von Soul bis Garage – sorgen für einen bunten Mix, der die Genregrenzen erweitert, ohne sie zu überschreiten. Dazu passt auch die Besetzung der Gruppe, denn die Künstler stammen aus ganz verschiedenen Ecken der Welt: Nadia, Dion, Cherise, J-Rock, Randy und Flawless wohnen inzwischen sogar zusammen, doch ursprünglich wollten sie also Solokünstler Karriere machen. Das war nicht so leicht, das fing schon beim Kampf um Zeit im Aufnahmestudio an. In gewisser weise sind die Big Brovaz also aus der Not geboren worden – oder aus der Erkenntnis, dass man als Gruppe die eigenen Interesse oft wirkungsvoller vertreten kann als alleine.
Das Album „Nu Flow“ bietet Abwechslung und auf seine Art auch Frische, besonders innovativ ist es allerdings nicht. So was hat man alles schon mal gehört, nur vielleicht nicht in dieser Kombination. Momentan ist der Sound der Big Brovaz eine Bereicherung für die Black Music, weil nicht viele so etwas machen. Wenn sie beim nächsten Mal zusätzlich noch eine ordentliche Portion Mut für Experimente aufbringen, könnten sie zu einem unverwechselbaren Top Act aufsteigen.
Künstler: Big Brovaz | Album: Nu Flow | Label: Epic | VÖ: 28. April 2003