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Adina Howard – Second Coming

Autsch! Ist sie heiß! Adina Howard hat mit „The Second Coming“ eine Scheibe vorgelegt, die Euren CD-Player in einen Hochofen verwandeln und Euren Verstand kurz schließen kann. Das ist jedenfalls mein Eindruck aus männlicher Perspektive. Inhaltlich geht’s bei ihr gut zur Sache, und sie hat auch einfach die Stimme (und erwähnte ich schon ihren Körper?), um hier voll zu punkten.

Ihr erster Longplayer von 1995, „Do You Wanna Ride?“, ist den Swing Beat Fans unter Euch bestimmt ein Begriff – ansonsten ein Kauftipp! Der Nachfolger von 1997 blieb dagegen fast unbemerkt. Bis 2004 sind nun zu viele Jahre vergangen, in denen ich schon gar nicht mehr auf einen weiteren Anlauf gehofft hatte. Umso heftiger trifft mich dieses hervorragende R&B-Album (unterhalb der Gürtellinie).

Leider sind es inklusive Bonus-Track nur 13 Stücke, von denen zwei (darunter das vom „Woo“-Soundtrack einem breiteren Publikum bekannte „T-Shirt & Panties“) nicht einmal neu sind. Dafür ist jeder einzelne davon mindestens „gut“, die meisten aber besser als gut. Die kräftigen Midtempo Grooves bringen Spaß, aber Adina Howard ist Spezialistin für schmutzige Slow Jams, wie sie so leider viel zu selten zu hören sind. Es finden sich übrigens einige bekannte Namen bei den Credits wie zum Beispiel Missy Elliott, Sy Smith, Shae Jones und Jamie Foxx.

Qualität der Produktion und ihr musikalisches Können sind auf einem so hohen Level, dass Adina Howard mit ihrem Longplayer auf einem der Spitzenplätze in die R&B-Charts eingestiegen sein müsste…hätte sie den nötigen Support dafür bekommen, denn sie hat sonst alles, um auf dem Mainstream zu reiten, gerade auch, weil sie ihr Image mit dem entsprechenden „Körpereinsatz“ aufbaut.

In meiner persönlichen Wertung ist „The Second Coming“ – das lässt sich Mitte des Jahres schon mal sagen, ohne sich auf zu dünnes Eis zu begeben – eines der interessantesten Alben in 2004.

Künstler: Adina Howard | Album: Second Coming | Label: Rufftown Rec. | VÖ: 21. Mai 2004

Oliver Springer gehört neben Jörg Wachsmuth zu den Gründern von rap2soul. Er lernte Hörfunk ab 1994 bei JAM FM und moderierte dort fast 12 Jahre. Später war der ausgebildete PR-Berater er als Pro-Blogger tätig. Gemeinsam mit Wachsmuth entwickelte Springer den Digitalradiosender PELI ONE - Dein neues Urban Music Radio, bei dem er seit 2018 den Nachmittag in der Drive Time moderiert.

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