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Fabolous – Real Talk

Die dritte LP des New Yorkers, der erwachsen geworden ist und ernst genommen werden will. „Meine ersten beiden Alben zeigten mich als Rapper für die Ladies. Ich verdiene aber auch für meine Texte Respekt“ fordert er ein und deshalb sind sie wohl auch im Booklet abgedruckt. Kein Regelfall im Hip-Hop.

Von Nas’scher Lyrik ist Fabolous aber gehörig entfernt – es geht um Frauen, Autos, wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei – das Übliche eben.

Stellenweise erinnert das Album an den Stil von 50 Cent. Die Art, wie beide reimen, lässt ja durchaus auf nahe Verwandtschaft schließen. Die Beats des mit 18 Tracks fast überbordenden Longplayers bieten Abwechslung, aber wenig Überraschung. Zwar sind einige Newcomer am Werk, aber der Mann aus Brooklyn greift wie viele andere auch auf die einschlägigen und eingängigen Angebote von den Neptunes sowie Just Blaze zurück. Viele bekannte Elemente also.

Wären da nicht zwei Songs, würde die Scheibe nicht aus dem Einerlei der Rapreleases herausragen. Da ist zum einen „Tit 4 Tat“, bei dem die Neptunes sich in Hochform präsentieren. Zudem ist die erste Single „Breathe“ wirklich rund: Just Blaze hat mit einem Supertramp-Sample eine monumentale Hymne erschaffen. Sie wird wohl über die Saison hinaus goutiert werden.

Künstler: Fabolous | Album: Real Talk | Label: Desert Storm/Atlantic/Eastwest | VÖ: 6. Dezember 2004

Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".

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