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Opossum – We Got Soul (weitere Kritik)

Samples, Loops, Rapper – alles Dinge, für die der Leipziger Produzent und DJ Opossum bekannt ist und auf die er auch auf seinem neuen Album nicht verzichtet. Und doch ist einiges anders als auf bisherigen Releases von Mike Dietrich aka Opossum: Er hat die Souldosis erhöht, und zwar erheblich. Die 18 Stücke orientieren sich mehr am Neo-Soul als am Hip-Hop, wobei die Beats dort noch immer fest verzurrt sind.

MCs aus Frankreich und Übersee, Musiker aus Leipzig und amerikanische Gastsänger runden die Rezeptur ab. Das macht das Endprodukt – obwohl in einem hiesigen Studio angefertigt – so international in Bezug auf Sound und Anspruch. Auch Black Music-Freunde in London, Tokio oder Atlanta werden diese Platte schätzen; möglicherweise ohne zu wissen, dass sie eine deutsche Produktion in den Händen halten. Vorausgesetzt, sie bekommen die CD in die Finger. Denn im Plattenladen steht sie nicht.

Modegeschäfte in Berlin und Leipzig (z. B. Studio Deluxe) verteilen sie als Zugabe an gute Kunden. Nach dem Motto: We got soul for you! Aber nur: “if you buy a Shirt in our Store!” Vielleicht ist Opossum damit ja Trendsetter, was Finanzierung von Studioproduktionen, innovative Vertriebswege und Mäzenatentum an sich angeht.

Künstler: Opossum | Album: We Got Soul | Label: „We Got Soul“ Records

Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".

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