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Pussycat Dolls – Biografie 2008

Pussycat Dolls (Foto: (c) Photo courtesy of Pontiac and Maxim)
Pussycat Dolls (Foto: (c) Photo courtesy of Pontiac and Maxim)

Fangen wir mit einer kleinen Richtigstellung an: Wenn The Pussycat Dolls eines Tages erwachsen werden sollten, wollen die fünf Ladys sicherlich so einiges – ein Star sein, in Filmen auftreten, die ganze Welt sehen, schöne Autos fahren usw. –, doch eine Sache wollen sie – oder besser gesagt: brauchen sie nicht: Boobies. Brüste.

In den Staaten sieht es nämlich derzeit so aus, dass scheinbar die gesamte Hörerschaft sämtlicher Radiosender etwas missverstanden hat, dass sie alle – ob mit Kopfhörern im Fitnesscenter, mit einer Hand am Lautstärkeregler des Autoradios, oder aber mit dem iPod auf dem Bürgersteig – über ihren neusten Hit „I Wanna Grow Up“ (daher das mit dem Erwachsensein) denken, dass die Dolls darin „I wanna have boobies“ singen. The Pussycat Dolls haben, das betonen sie nachdrücklich, keinen blassen Schimmer, wie das passieren konnte.

Wie dem auch sei, da die Dolls gerade, mit „Doll Domination“, ihrem zweiten Album, die Charts erneut erobern, würden sie doch gerne diese eine Sache noch vorher klären und die Gelegenheit nutzen, um sich bei denjenigen zu entschuldigen, die sich aus Versehen angegriffen gefühlt haben, und um sämtliche Missverständnisse bezüglich der falsch verstandenen Textzeile ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen: The Pussycat Dolls – also Nicole Scherzinger, Ashley Roberts, Jessica Sutta, Melody Thornton und Kimberly Wyatt – erklären hiermit feierlich und an Eides statt, dass sie nie im Leben auf die Idee kommen würden, ein so krasses Verlangen wie das nach Boobies in der Öffentlichkeit zu artikulieren. Was mit ihren Groupies ist? Ja, vielleicht wären sie die richtigen Kandidaten dafür!

Pussycat Dolls (Foto: (c) Alaf Silfen)

The Pussycat Dolls als einen Haufen von hübschen Hollywood-Models, die mit Mikrofonen durch die Gegend rennen, abzustempeln, wäre komplett daneben: Schon mit der Veröffentlichung ihrer ersten Ohrwurm-Single „Don’t Cha“ (und jetzt alle: „Don’t cha wish your girlfriend was hot like me?! Don’t cha?!“), war klar, dass das postfeministische Quintett nicht nur eine Augen-, sondern auch eine Ohrenweide ist. Und es waren verdammt viele Ohren, in denen sich diese Pop-Hymne festsetzte. Seit der Veröffentlichung vor drei Jahren haben die Dolls von „PCD“, ihrem Debütalbum, allein in den USA über drei Millionen Einheiten verkauft – dazu gingen weitere drei Millionen Platten im Rest der Welt über den Tresen. In 36 (!) Ländern hat ihr Debüt mindestens Goldstatus erreicht! Es folgten vier weitere Smash-Hits: Die Top-5-Ballade „Stickwitu“, das neckische „Beep“ (feat. will.i.am), „Buttons“ (derjenige Song, in dem Snoop Dogg als erster das Stimmwunder Scherzinger zur „Pussycat-Chefin“ erklärte) und schließlich „Wait a Minute“ (feat. Timbaland). Zugleich wurden sie für diverse Preise nominiert: unter anderem bei den MTV Music Video Awards (für „Buttons“ gewannen sie schließlich ihren ersten Moonman), American Music Awards, Billboard Awards, Soul Train Awards – und „Stickwitu“ bescherte ihnen schließlich die wohl wichtigste Nominierung überhaupt: Das Stück war bei den Grammys in der Kategorie „Best Pop Performance by a Duo or Group with Vocals“ nominiert.

Pussycat Dolls (Foto: (c) Matthew Rolston)

Darüber hinaus war „PCD“ das klangliche Fundament für die meisten Lizenzverkäufe einer Girl-Group des Jahrzehnts, um nicht zu vergessen, dass auch fünf Millionen Singles, vier Millionen Klingeltöne und über 400.000 Videos heruntergeladen wurden, und sich die DVD „Live From London“ ebenfalls 150.000 Mal verkaufte.

Jetzt, drei Jahre später, darf man sich schon auf den nächsten Rundumschlag gefasst machen. Auf noch mehr (Chart-)Dominanz – „Doll Domination“ nämlich! Ihr zweites Album hat bereits einen beeindruckenden Start hingelegt: „When I Grow Up“, die von Rodney Jerkins produzierte erste Single (die ohne Boobies), ist bereits in 16 Ländern in die Top-10 gegangen – auch in Deutschland! Und während sie weiter nach oben klettert, haben The Pussycat Dolls für das unfassbar heiße Video, das Joseph Kahn gedreht hat, schon ihren zweiten MTV VMA Moonman in Empfang nehmen können.

Das Cover der Oktober-Ausgabe des US-amerikanischen Blender, auf dem die Dolls zu sehen sind, spricht Bände: „The new album is hot!“ Und das ist es in der Tat. Für „Doll Domination“ haben die Mädels wiederum nur mit den angesagtesten Gästen und Produzenten gearbeitet: Rodney Jerkins hat „When I Grow Up“ und „Elevator“ produziert, Snoop Dogg steuert im Fall von „Bottle Pop“ erneut seine unwiderstehlichen Rap-Skills bei, und Timbaland hat sein magisches Producer-Händchen beim treffend betitelten Track „Magic“ im Spiel, wie übrigens auch bei „Halo“, „In Person“ und „Whatchamacallit“. Und dann wäre da noch die Rap-Queen Missy Elliott, die auf „Whatcha Think About That“ ein paar Verse droppt, sowie R. Kelly, der gemeinsam mit Polow Da Don auf „Out of This Club“ zu hören ist.

Mit der Unterstützung von ihrem Coach Ron Fair (der zugleich der Chef von Geffen Records und der Mentor von Christina Aguilera und Fergie ist), gelingt es Nicole Scherzinger dieses Mal, ihr Gesangsspektrum noch zu vergrößern: Die Midtempo-Nummer „I Hate This Part“, die auch die 2. Single ist, ist ein perfekter Popsong, den die in Hawaii geborene Sängerin als Teppich benutzt, um darauf ein Wechselbad der Gefühle zu präsentieren: erst traurig, dann frustriert und schließlich verängstigt gibt sie sich, während sie sich darauf vorbereitet, einen Schlussstrich unter eine ohnehin aussichtslose Beziehung zu ziehen. So wie sich „Stickwitu“ zu einer Art Treue-Hymne für junge Frauen entwickelt hat, wird „I Hate This Part“ schon bald der Trennungssong dieser Frauen sein. „I’m Done“ hingegen, der letzte Track des Albums, ist eine zuckersüße Ballade, in der Scherzinger sich darüber freut, „den Richtigen“ gefunden zu haben, obwohl sie nicht einmal nach ihm gesucht hatte…

In jeder Frau steckt eine Pussycat Doll. Nicole Scherzinger hat schon immer darauf bestanden, dass die Zeile „Don’t cha wish your girlfriend was hot like me“ positiv und aufbauend zu verstehen ist. Tja, und wem diese positive Message zu uncool erscheint, der hat noch keine 5-Jährige dabei beobachten können, wie sie den Refrain eines PCD-Hits mitsingt, dabei lasziv ihre Hüften schwingt und ein Selbstvertrauen versprüht, von dem sich so manch einer eine Scheibe abschneiden könnte…

Pussycat Dolls (Foto: Universal Music)

Man kann sie lieben oder hassen, doch keiner wird bestreiten, dass The Pussycat Dolls ihren rechtmäßigen Platz in der Liga der größten Girl-Power-Gruppen eingenommen haben und inzwischen in einem Atemzug mit klassischen Girl-Groups wie den Spice Girls, TLC und Destiny’s Child genannt werden. The Pussycat Dolls werden die gesamte Welt erobern… bereitet euch auf ihre Herrschaft vor – auf „Doll Domination“.

Quelle: Universal Music

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