Wenn Musiker bei anderen Musikern zu Gast sind, bringt das Abwechslung in den Sound eines Künstlers. Inzwischen sind Featurings nicht mehr die Ausnahme, sondern fast schon der Normalfall.
Beim Blick auf die aktuellen deutschen Single-Charts wird es einem fast schon zu viel. Auf den vorderen Plätzen ist niemand allein, alle treten im Team an. Vorteil solcher Zusammenarbeit ist in jedem Fall, dass die Fans beider Künstler auf den jeweiligen Song aufmerksam werden. Zusammen erreicht man mehr – aber weicht das den eigenen Sound nicht irgendwann auf?
Was sich in den deutschen Charts zuletzt getan hat, fasst media-control in der wöchentlichen Pressemitteilung zusammen:
>>Featurings sind so angesagt wie nie zuvor: Erstmals in der Geschichte der media control Single-Charts stehen sechs Featuring-Titel an der Spitze der Hitliste. will.i.am und Britney Spears führen mit „Scream & Shout“ wie vor sieben Tagen das Feld an, gefolgt von The Script feat. will.i.am, die ihre „Hall Of Fame“ von drei auf zwei wuchten. Macklemore und Songpartner Wanz schießen vier Positionen nach oben und öffnen ihren „Thrift Shop“ nun auf der Drei.
„I Love It“ ist das Motto von Icona Pop feat. Charli XCX; und auch in den Charts stoßen sie an vierter Stelle auf viel Gegenliebe (Vorwoche: fünf). R’n’B-Königin Rihanna und Newcomer Mikky Ekko singen zwar „Stay“, doch stürmen schnell wie der Wind von 14 auf fünf. Olly Murs und Flo Rida bringen auf Platz sechs schließlich noch den „Troublemaker“ ins Spiel (Vorwoche: vier).
Die beiden Rapstars Kollegah & Farid Bang sind „Jung, brutal, gutaussehend 2“ und erobern mit Rekordzahlen den ersten Platz der Album-Charts. 80.000 Exemplare ihrer Platte wurden in der ersten Woche gekauft (physisch und digital) – das ist in den vergangenen fünf Jahren keinem anderen Hip-Hop-Act hierzulande gelungen.
Heino verabschiedet sich „Mit freundlichen Grüßen“ vorerst vom Platz an der Sonne und winkt jetzt von der zweiten Position. Andrea Berg bleibt standhaft und bricht erneut von der dritten Stelle zu ihrem „Abenteuer“ auf.
Virtuos an der Violine, bombastisch auf der Bühne und toll bei den Tanzdarbietungen: Lindsey Stirling passt mit ihrem Gemisch aus Elektronik, Klassik, Dubsteb und Pop in keine feste Schublade und ist deswegen so außergewöhnlich. Ihre selbstbetitelte LP findet jetzt den Weg an die vierte Position.
Ganz so steil wie ihr Vorgänger „Fever“ (drei) schnellt die neue Bullet For My Valentine-Scheibe „Temper Temper“ nicht nach oben. Doch Rang fünf und die Aussicht auf zahlreiche 2013er-Gigs der Waliser sind ebenfalls nicht zu verachten.<<