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Chris Jasper – The One

Der Isley-Brother, der am 30. Dezember seinen 63. Geburtstag feierte, hat wieder alles selbst gemacht: Songwriting, Instrumentierung und Gesang. Bei vier Songs hat ihm seine Frau (und Anwältin) Margie Jasper zur Seite gestanden beim Backgroundgesang, den er bei den übrigen sechs Stücken ebenfalls im Alleingang gestemmt hat.

Chris Jasper – The One (Cover)
Chris Jasper – The One (Cover)

Der Titeltrack – zudem Opener und erste Single – ist prägnant einprägsam wie die Überhymne „Caravan of love“ und spielt in deren Liga. Chris Jasper hält an der Soultradition fest; er lebt den Crooner aus, der Balladen wie „Still in love“ schreiben und interpretieren kann – wie er es jahrzehntelang zelebriert und immer mehr verfeinert hat. Bei ihm sind die slow jams nicht einschläfernd, sondern energiebeladen bis in mittlere Tempi. Doch den Crooner gibt er nur in Teilzeit, denn auch in punkto Funk beweist Alleinunterhalter Jasper Gespür für Groove und Knackigkeit: „Man up“ ist ein Funkmonster, das auch eine Zierde für Alben von Earth, Wind & Fire oder Gap Band gewesen wäre. Ähnlich wie Jennifer Hudson mit „Bring back the music“ sehnt sich Jasper in „Bring it on back“ nach den vermeintlich besseren Zeiten zurück, in dem er diesen Song fast trotzig in „Mercy mercy me“ aufgehen lässt. Kurz vor dem LP-Ende covert er noch Marvin Gaye‘s „What’s going on“; und wenn einer so etwas überhaupt darf, dann der hochdekorierte Isley-Veteran. Chris Jasper ist übrigens für den „Ehrenpreis 2015“ beim „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert worden. In Kürze wird die Entscheidung des Jahresausschusses der Vereinigung von Musikkritikern aus Österreich, der Schweiz und Deutschland offiziell bekannt gegeben. Mit diesem bemerkenswerten Album, das ‚Old School at its best‘ wie aus einem Guss zum Inhalt hat, untermauert die im US-Staat New York lebende Black Music-Legende ihren Anspruch auf diese begehrte Auszeichnung.

Künstler: Chris Jasper | Album: The One | Label: Gold City Records | VÖ: 19. September  2014 | Album des Monats Februar 2015

Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".

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