Das neue Album sei wie eine Zeitschrift, die zwei Titelbilder habe, sagt Beyoncé. ‚I Am…‘ zeige sie unter dem ganzen Make-Up, wenn die Scheinwerfer ausgingen; „Sasha Fierce“ spiegele die lebenslustige und glamouröse Seite. Das Doppelalbum erlaube ihr, mehr Risiken einzugehen.
In Wahrheit schließt die Knowles Risiken und Nebenwirkungen nahezu aus. Auf Teil 1 der Platte verschenkt sie ihre fantastische Stimme an relativ harmlose Pop-Balladen, die um den Jahreswechsel besonders gut gehen. Ein Abverkauf auf – das steht außer Frage – gesanglich hohem Niveau. Aber viel unterscheidet sie nicht mehr von der Belanglosigkeit einer Celine Dion.
Da Beyoncé für Faltencreme-Werbung noch zu jung ist, geht es mit den zweiten acht Stücken in die Clubs. Hier ist solide produzierter Party R&B für die Black Floors aufgereiht und am Ende kommen mit „Hello“ und „Ego“ noch zwei Stücke, die Hoffnung machen, dass Beyoncé sich demnächst wieder stärker künstlerischen Herausforderungen stellt. Das Bespiel hat sie in der eigenen Familie vor Augen: Schwester Solange Knowles verschaffte sich den Respekt der Kritiker mit kunstvollen Soulentwürfen (live dargeboten im Vorprogramm von Alicia Keys im vergangenen Oktober).
Künstler: Beyoncé | Album: I am … Sasha Fierce (DeLuxe Edition) | Label: SonyBMG | VÖ: 14. November 2008
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